Knapp jeder Fünfte bündelt seine Versicherungsprodukte und wählt dafür denselben Versicherer. Oftmals ist die Kfz-Versicherung das zuerst abgeschlossene Versicherungsprodukt. Über alle Altersgruppen hinweg halten Online-Preisvergleichsportale beim Produktabschluss ähnlich hohe Anteile.
Die ‚Studie Kundenpfade Versicherungen 2022‘ von research tools untersucht Produktabschluss und Wechselverhalten auf Basis von 4.000 Verbraucherinterviews. Bereits in der Soziodemografie zeigen sich interessante Resultate.
So weisen beispielsweise die Produkte Krankenzusatz, Tier- sowie Wohngebäudeversicherung einen vergleichsweise hohen Frauenanteil unter den Kunden auf, Männer hingegen haben bei den Produkten Kfz, private Pflege oder BU die Nase vorn.
Überhaupt ist die Kfz-Versicherung innerhalb des Lifecycles am häufigsten das zuerst abgeschlossene Versicherungsprodukt. Bei einem zweiten Abschluss treten Haftpflicht- sowie Hausratversicherung im Vergleich stärker in den Vordergrund.
Bei der Markenwahl korreliert die Anzahl der Produktabschlüsse häufig mit der Anzahl der genutzten Versicherer. Das bedeutet, je mehr Versicherungsprodukte desto mehr Anbieter. Bei der Betrachtung der letzten fünf Produktabschlüsse finden sich elf Prozent, die bei jedem Abschluss einen anderen Versicherer wählten. Deutlich mehr, nämlich 18 Prozent haben hingegen alle Produkte bei dem einen Versicherer ihres Vertrauens abgeschlossen. Die übrigen 71 Prozent verteilten die letzten fünf Produktabschlüsse auf zwei bis vier Versicherer.
Unter den Abschlussmotivatoren spielt vor allem die langfristige Planung sowie der konkrete Bedarf mit zusammen 56 Prozent Anteil eine bedeutende Rolle. Im Schnitt reagiert knapp jeder Fünfte auf eine Empfehlung, mit zunehmendem Alter verlieren diese allerdings an Bedeutung.
Eine Abschwächung ist ebenfalls bei der Werbung zu beobachten. Auch hier reagieren Ältere weit schwächer als Jüngere. Interessant, dass Online-Preisvergleichsportale über alle Altersgruppen hinweg als Abschlussmotivator mit 12 bis 15 Prozent durchgehend ähnlich hohe Anteile halten.
Über die Studie
Die „Studie Kundenpfade Versicherungen 2022“ von research tools analysiert auf 167 Seiten entlang des Kundenpfads Einflussfaktoren wie Abschlussort und -frequenz, Anlass und Bedenken beim Produktabschluss, Markenwahl und Wechselverhalten. Basis hierfür ist eine online-repräsentativen Umfrage bei 4.000 Personen.
Themen:
LESEN SIE AUCH
Jeder vierte Produktabschluss aufgrund einer Empfehlung
Gut ein Viertel der Produktabschlüsse erfolgt aufgrund von Empfehlungen. Somit folgt diese in der Reihe der Abschlussmotivatoren direkt auf den konkreten Bedarf, dem häufigsten Beweggrund für den Abschluss einer Versicherung. AXA, Generali und HanseMerkur liegen bei dieser Kennzahl vorne.
Rosige Aussichten für die Versicherungsbranche
Die Verbraucher blicken wieder optimistischer in die Zukunft und davon kann auch die Versicherungsbranche profitieren. So liegen die Neuabschluss- und Wechsler-Potenziale je nach Sparte zwischen zwei und sieben Prozent. Die Zielgruppen sollten durchaus differenziert betrachtet werden.
Vergleichsportale für Versicherungstarife auf dem Vormarsch
Jeder fünfte Versicherungskunde hat in den letzten zwei Jahren bereits Versicherungen über Vergleichsportale abgeschlossen, jeder dritte hat sich dort zumindest informiert. Für den Abschluss ist nicht allein die Prämie entscheidend, sondern vielmehr das beste Preis-Leistungs-Verhältnis.
Spezialversicherer: Werbeausgaben um fast 70 Prozent gestiegen
So sichern sich die Deutschen ab
Ältere Kunden skeptisch beim Thema Schadensfall
Bedenken beim Abschluss schwingen bei etwa der Hälfte der Versicherungskunden mit. Preis-/Leistungsverhältnis, ausreichender Vertragsschutz und die Sorge um eine Zahlung im Schadensfall stehen dabei im Fokus. Über 55-Jährige sind besonders skeptisch, ob Leistungsversprechen eingelöst werden.
Check24 in der Customer Journey von Versicherungskunden
Preisvergleichsportale wie Check24 beeinflussen zunehmend das Verhalten von Versicherungskunden. Eine aktuelle Studie zeigt, dass viele Verbraucher das Portal für eine erste Orientierung nutzen, während komplexere Produkte weiterhin eine persönliche Beratung erfordern.
INTER: „Makler müssen die Lebenswelt ihrer Zielgruppe verstehen.“
Michael Schillinger und Andreas Bahr von der INTER erklären, wie wichtig Zielgruppenspezialisierung für Makler ist und wie die INTER ihre Partner dabei unterstützt – von maßgeschneiderten Produkten bis hin zu persönlicher Beratung vor Ort. Es ist der zweite Teil eines Interviews, das zuerst im expertenReport 10/24 erschien.
INTER: „Schema F gibt es nicht mehr.“
Der Maklermarkt befindet sich in einem stetigen Wandel. Das fordert nicht nur die freien Vermittlerinnen und Vermittler selbst, sondern auch die Versicherer. Vertriebsvorstand Michael Schillinger und Bereichsleiter Maklerorganisation Andreas Bahr erzählen im Interview mit expertenReport, wie die INTER auf die Entwicklungen reagiert und welche eigenen Akzente sie setzen will.
Maklermedien auf dem Prüfstand: Die MRTK Media-Analyse 2024
Welche Medien erreichen Makler wirklich? Die „MRTK Media-Analyse 2024“ zeigt: Print und Newsletter sind für Makler gleichermaßen wichtig.
Rabatte in der Assekuranz: Vom Rendite-Killer zum Vertriebs-Turbo
Rabatte sind ein wichtiger Hebel im Wettbewerb, doch zu oft fehlen klare Strategien. Experte Dirk Schmidt-Gallas (Simon-Kucher) zeigt, wie Versicherer mit smarter Rabattsteuerung Profitabilität und Kundenzufriedenheit steigern können.
Vertrieb im Wandel: Öffne dich, Ausschließlichkeit
Versicherer öffnen ihren Ausschließlichkeits-Vertrieb für Mehrfachagenten, um Produktlücken zu schließen und den Vermittlerschwund zu bekämpfen. Wie ALH und Zurich unterschiedliche Ansätze verfolgen.