Noch nie waren Beschäftigte so oft krank wie im vergangenen Jahr. Die drastisch gestiegenen Ausfälle bei der Arbeit führten zu einem Rekordhoch des Krankenstandes von 5,1 Prozent. Im Vorjahr waren es noch 3,8 Prozent gewesen. Damit waren 2022 an jedem Tag des Jahres durchschnittlich 51 von 1.000 Erwerbstätigen krankgeschrieben.
Haupttreiber waren Atemwegserkrankungen. Das ist das Ergebnis einer Analyse der Daten von 570.000 erwerbstätigen hkk-Versicherten.
Beschäftigte deutlich länger krank
Laut hkk-Datenanalyse ist die Zahl der Fehltage gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegen: Im Schnitt war jeder hkk-versicherte Beschäftigte 18,8 Tage krank (2021: 13,9 Tage). Die meisten Fehltage am Arbeitsplatz wurden durch Erkrankungen des Atmungssystems (22,1 Prozent) verursacht, gefolgt von Beschwerden des Muskel-Skelett-Systems (16,7 Prozent) und psychischen Erkrankungen (16,2 Prozent). In allen vorherigen Jahren hatten Muskel-Skelett-Erkrankungen die Statistik angeführt. Ein Grund für diesen Anstieg sind Lockerungen der Corona-Regelungen und die Normalisierung der Arbeitswelt.
Zusätzlich zu den Erkältungskrankheiten habe allerdings auch die elektronische Übermittlung von Krankmeldungen (eAU) am Rekordhoch des Krankenstandes mitgewirkt. "Durch die direkte Übermittlung der Krankmeldung vom Arzt zur Krankenkasse (eAU) geht kein gelber Schein mehr verloren und Fehlzeiten werden vollständiger erfasst", erläutert Erbe.
Arbeitsunfähigkeitsquote stark gestiegen
Auch die Arbeitsunfähigkeitsquote (AU-Quote) - der Anteil der Mitglieder, die mindestens eine Krankschreibung im Bezugsjahr aufwiesen - ist sprunghaft gestiegen (2022: 66,8 Prozent; 2021: 41,6 Prozent. Hinter der gestiegenen Ausfallquote stehen Beschäftigte, die eher selten krank, aber nun durch eine Atemwegserkrankung bei der Arbeit ausgefallen sind.
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