Paypal zählt zu den echten Urgesteinen unter jenen Zahlungsmitteln, mit denen im Internet bezahlt werden kann. Der Online-Bezahldienst wurde bereits im Jahr 1998 von Max Levchin, Peter Thiel und Luke Nosek in Palo Alto, Kalifornien gegründet. Heute umfasst das Unternehmen mehr als 30.000 Mitarbeiter und kommt auf einen jährlichen Umsatz von rund 25 Milliarden US-Dollar. Die entscheidende Frage für Konsumenten lautet: Wie sicher ist Paypal in der Praxis?
Experten stellen Paypal Bestnoten beim Thema Sicherheit aus
In vielen Online-Shops gibt es die Möglichkeit, über Paypal zu bezahlen. Viele Kunden fragen sich jedoch, was daran so viel besser ist als beispielsweise bei einer „normalen“ Banküberweisung. Einer der größten Vorteile bei der Bezahlung mit Paypal ist die Datensicherheit. Im Gegensatz zu anderen Bezahlarten bleiben die sensiblen Daten beim Kauf mit Paypal komplett verschlossen. Der Verkäufer erfährt lediglich die E-Mail-Adresse. Daten wie etwa die Kontonummer werden von Paypal nicht weitergeleitet.
Zudem läuft die Website von Paypal über eine https-Verschlüsselung und auch intern werden die Daten der User verschlüsselt. Bei der Eröffnung eines neuen Accounts verifiziert Paypal, ob es sich dabei auch tatsächlich um den rechtmäßigen Inhaber des jeweiligen Bankkontos handelt. In Deutschland unterzieht sich Paypal regelmäßig einer Sicherheitsüberprüfung durch den TÜV Saarland. Dieser hat PayPal als "Geprüftes Online-Zahlungssystem" ausgezeichnet.
Unsichere Zahlungsmittel als Problem für Unternehmen
Die Datensicherheit spielt vor allem für Unternehmen eine wichtige Rolle und entwickelt sich gerade bei unbekannten Zahlungsanbietern in den letzten Jahren zum echten Problem. Vor allem, wenn unsichere Zahlungsmittel im Office verwendet werden, um beispielsweise schnell einmal den privaten Online-Einkauf zu bezahlen, kann das erhebliche Auswirkungen auf die Datensicherheit eines Unternehmens haben.
Denn der leichtfertige Umgang mit den eigenen Daten kann schnell zu einem Einfallstor für Cyber-Kriminelle werden und in weiterer Folge einen entsprechenden finanziellen Schaden im Unternehmen anrichten. Das Problem dabei: Laut den Ergebnissen der aktuellen HDI Cyber-Studie, zu der Versicherungs- und IT-Entscheider von mehr als 500 KMU in Deutschland durch das Forschungs- und Beratungsinstitut Sirius Campus repräsentativ befragt wurden, verfügen rund 30 Prozent über keinerlei Versicherungsschutz zum Ausgleich von Schäden.
Die beste Lösung sind in diesem Fall entsprechende Richtlinien zur privaten Internet-Nutzung im Unternehmen sowie Präventionsmaßnahmen und Mitarbeiterschulungen, die das Risiko deutlich eindämmen. Doch nicht nur in Unternehmen empfiehlt es sich, auf sichere Zahlungsanbieter wie Paypal zu setzen. Auch wer gerne an Glücksspielen im Internet teilnimmt, sollte sich dafür nach Möglichkeit ein Paypal Online Casino suchen.
Kann man mit Paypal im Online-Casino Geld einzahlen?
Bis zur Einführung des Glücksspiel-Staatsvertrages im Jahr 2021 war die rechtliche Lage der Online Casinos in Deutschland sehr unsicher. Das hat Paypal im Jahr 2019 auch dazu bewogen, sich zur Enttäuschung vieler Spieler vom deutschen Glücksspielmarkt zurückzuziehen.
Doch die neuen Regelungen zum Spielerschutz haben scheinbar auch die Verantwortlichen von Paypal überzeugt, einen neuen Versuch zu starten. Wer im Casino mit Paypal einzahlen möchte, findet mittlerweile zahlreiche virtuelle deutsche Spielotheken dafür.
Folgende Spieleanbieter akzeptieren Paypal als Einzahlung im Online Casino: Novoline, Merkur, Wildz, Lapalingo (Übersicht aller Spieleanbieter). Auch wenn Paypal grundsätzlich als sehr sicher gilt, haben die Nutzer es selbst in der Hand, die Nutzung insgesamt noch risikofreier zu gestalten. Dafür sind vor allem zwei Maßnahmen empfehlenswert.
Sicheres Passwort und Zwei-Faktor-Authentifizierung
Wer Paypal als Zahlungsdienst nutzt, sollte sich dafür nach Möglichkeit ein sicheres Passwort ausdenken. Doch was bedeutet sicher in diesem Zusammenhang? Zunächst sollte es sich dabei um ein Passwort handeln, das in dieser Form nirgendwo anders benutzt wird. Wer immer und überall das gleiche Passwort verwendet, läuft Gefahr, dass alle seine Dienste geknackt werden können, wenn Cyber-Kriminelle nur eine einzige Webseite hacken, auf der dieses Passwort registriert ist.
Darüber hinaus sollte das Passwort mindestens acht Zeichen lang sein, aus Groß- und Kleinbuchstaben bestehen und zumindest eine Ziffer oder ein Sonderzeichen enthalten. Dabei sollten keine Namen von Familienmitgliedern, Haustieren, Geburtstage oder logische Zahlenfolgen verwendet werden.
Noch mehr Schutz bietet die Zwei-Faktor-Authentifizierung. Denn selbst wenn jemand im Besitz eines gültigen Passworts ist, kann er dadurch noch immer nicht auf den Dienst zugreifen. Für den Zugriff ist die Überwindung einer zweiten Sicherheitshürde erforderlich. Bei Paypal erfolgt das in Form eines zusätzlichen Sicherheitscodes, der wahlweise per SMS oder über eine entsprechende Authentifizierungs-App auf dem Smartphone erhältlich ist.
Um bei Paypal die Zwei-Faktor-Authentifizierung zu aktivieren, ist es erforderlich, sich im Browser auf der Website anzumelden und danach oben rechts auf das Zahnrad-Symbol zu klicken. Unter dem Menüpunkt „Sicherheit“ können dann in der Zeile „Zweistufige Verifizierung“ nach einem Klick auf „Einrichten“ die entsprechenden Einstellungen vorgenommen werden.
Besonders beliebt bei Nutzern: Der Käuferschutz von Paypal
Es gibt aber noch einen weiteren Grund, warum sich weltweit mittlerweile über 400 Millionen Nutzer für einen Account bei Paypal entschieden haben: Der Käuferschutz bei PayPal ist ein Service, der den Käufern zusätzliche Sicherheit bietet, wenn sie über PayPal Zahlungen tätigen. Er ermöglicht es den Käufern, bei bestimmten Problemen mit einer Transaktion ihr Geld zurückzufordern.
Wenn ein Käufer ein Problem mit einem Verkäufer innerhalb einer bestimmten Frist nicht direkt lösen kann, hat er bei Paypal die Möglichkeit, einen Käuferschutzantrag zu stellen. Dazu ist es erforderlich, sich auf der Webseite einzuloggen, die betreffende Transaktion auszuwählen und auf „Problem melden“ zu klicken. In weiterer Folge prüft Paypal den Antrag und sammelt dafür entsprechende Informationen von beiden Parteien wie beispielsweise den Versandnachweis.
Nach Abschluss der Prüfung trifft Paypal eine Entscheidung über den Käuferschutzantrag. Wenn der Antrag zugunsten des Käufers entschieden wird, erstattet Paypal den bezahlten Betrag inklusive der Versandkosten auf das Paypal-Konto des Käufers. In der Regel erfolgt diese Entscheidung innerhalb von 14 Tagen. Kleiner Wermutstropfen: Bisher bekamen Kunden bis zu zwölf Mal jährlich die Kosten für ihre Retouren bis zu einer Höhe von maximal 25 Euro von Paypal rückerstattet. Der bis vor kurzem so beliebte Retourenservice wird jedoch seit November 2022 nicht mehr von Paypal angeboten und wurde ersatzlos gestrichen.
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