Digital, anonym und schnell: Das soll das Zahlverfahren “Taler” bieten. Anders als bei bestehenden digitalen Zahlverfahren geht es hier nicht um das Geschäft mit Daten. Stattdessen will eine werteorientierte Gruppe das Bezahlen verbessern.
Elf europäische Unternehmen, Universitäten, werteorientierten Banken und zivilgesellschaftlichen Organisationen haben sich zusammengeschlossen, um das digitale Bezahlen zu verbessern. Sie alle arbeiten am Projekt NGI Taler.
Die GLS Bank ist mit dabei. Das Projekt läuft offiziell seit dem 01. Dezember 2023 und ist zunächst auf 36 Monate ausgelegt. Finanziert wird es von der EU-Kommission und dem Schweizer Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation mit 5,3 Millionen Euro aus dem Programm „Next Generation Internet“.
Bezahlen mit Taler: So funktioniert es
Bei Taler handelt es sich um ein kontoungebundenes E-Geld-Instrument, vergleichbar mit Guthaben in einer Wallet. Transaktionen laufen ausschließlich zwischen Käufer*innen und Händler*innen ab. Es ist kein weiteres Konto nötig.
Das System basiert auf E-Geld-Token, die browserbasiert oder in einer App für digitale Bezahlvorgänge genutzt werden können. Das Wallet wird aufgeladen, die E-Geld-Token werden gespeichert und können mittels Bezahlvorgang ausgegeben werden. Sowohl Auszahlungen auf ein Girokonto als auch auf ein Geschäftskonto für Händler*innen sind möglich.
Warum Taler nachhaltig ist
Gerade kleine und nachhaltige Händler*innen haben das Problem, dass digitale Bezahlvorgänge von ihren Kund*innen gefordert werden, diese aber für sie mit hohen Gebühren verbunden sind. Summen bis 10 Euro rechnen sich selten. Taler bietet hier die Lösung.
Durch das anonyme Zahlverfahren können kleine Summen sowohl günstig als auch datenschutzfreundlich und digital erfolgen. Das Bezahlen über Taler hinterlässt keine Datenspuren und gewährleistet so die informationelle Selbstbestimmung und ist damit wichtige Ergänzung zu Bargeld.
Das Ziel von Taler ist es, ein intuitives Zahlverfahren zu schaffen, das Anonymität für Zahlende gewährleistet. Durch sehr niedrige Gebühren für Händler*innen ermöglicht zudem eine faire Wertschöpfung. Leo Wittmann, Projektleiter des GLS Projekts „NGI Taler“ im Bereich Zahlungsverkehr stellt fest:
Taler verbindet die Stärken des Bargeldes mit den Chancen des Digitalen – und das in einem Bezahlverfahren.
Nachhaltig ist Taler vor allem durch den sozialen Aspekt, weil Menschen anonym online bezahlen können. Die elektronischen Token werden ohne Personenbezug erstellt, zudem gibt es eine starke Verschlüsselung. Darüber hinaus soll Taler auch andere Funktionen bekommen: Peer-to-Peer-Zahlungen, request-to-pay und programmierbare Zahlungen.
Themen:
LESEN SIE AUCH
Digitaler Euro ist logische Weiterentwicklung der Gemeinschaftswährung
Verbraucher und Firmen sollen nach dem Willen der EU-Kommission mit dem digitalen Euro eine zusätzliche Wahlmöglichkeit zu den derzeitigen privaten digitalen Bezahldiensten erhalten. Diesen Gesetzesvorschlag begrüßt der GDV als präventive Stärkung der geldpolitischen Souveränität Europas.
Handlungsbedarf beim Zahlungsverkehr
Handlungsbedarf beim digitalen Zahlungsverkehr
Unternehmen wollen den digitalen Euro
BVI-Forderung: Politik muss bei Altersvorsorge endlich handeln
Der Fondsverband BVI appelliert an die Bundesregierung, die Empfehlungen der Fokusgruppe für die Reform der privaten Altersvorsorge umzusetzen. Zudem sollten sich Fonds stärker an der Finanzierung der Infrastruktur beteiligen können.
Wieder mehr Bargeldnutzung in Deutschland und Österreich
Bargeld baut den Vorsprung als die am häufigsten genutzte Zahlungsmethode aus. Die Meinung zur möglichen Abkehr vom Bargeld hat sich in den beiden Ländern verschieden entwickelt. Zudem besteht ein Unterschied bei der erwarteten Nutzungshäufigkeit in der Altersgruppe zwischen 35 und 44 Jahren.
Mehrheit der Deutschen lehnt Bitcoin-Investment ab
Trotz medialer Aufmerksamkeit und wachsender Akzeptanz bleibt die Mehrheit der Deutschen skeptisch gegenüber Bitcoin. Eine aktuelle Umfrage zeigt: 57 Prozent der Befragten schließen eine Investition grundsätzlich aus. Besonders Frauen und ältere Menschen stehen der Kryptowährung kritisch gegenüber.
Starke Nachfrage nach breit gestreuten ETFs
Der ETF-Markt startete mit robusten Zuflüssen ins Jahr 2025. Besonders breit gestreute Core-Equity-ETFs bleiben gefragt, während auch Anleihe-ETFs von stabilen Rahmenbedingungen profitieren, so der aktuelle ETF-Marktbericht von Vanguard.
Finanzentscheidungen in Partnerschaften: Wer hat das Sagen?
Männer und Frauen bewerten ihre Finanzverantwortung unterschiedlich – eine Verivox-Umfrage zeigt große Wahrnehmungsunterschiede.
Fondskongress 2025 in Mannheim: Neue Trends und alte Herausforderungen
Der Fondskongress 2025 hat einmal mehr bewiesen, dass die Investmentbranche im stetigen Wandel ist. Zwei Tage lang trafen sich führende Experten, Finanzberater und Asset Manager im Congress Center Rosengarten in Mannheim, um über die Zukunft der Finanzwelt zu diskutieren.
Inflation frisst Sparzinsen auf – Festgeld-Realzins wieder negativ
Festgeld bringt Sparerinnen und Sparern im Durchschnitt nicht mehr genug Rendite, um die Inflation auszugleichen. Laut einer aktuellen Verivox-Auswertung liegt der Realzins erstmals seit einem Jahr wieder im negativen Bereich. Dennoch gibt es Möglichkeiten, sich gegen den schleichenden Wertverlust zu schützen.
Finanzplanung auf dem Tiefpunkt: Nur 26 Prozent der Deutschen planen ihre Finanzen aktiv
Die finanzielle Absicherung wird in Zeiten unsicherer Rentensysteme und wachsender Altersarmut immer wichtiger. Dennoch haben nur 26,3 Prozent der Menschen in Deutschland einen Finanzplan für 2025, wie eine aktuelle Umfrage der LV 1871 zeigt.