Zahlungsmoral der Kunden lässt nach – so können Unternehmen gegensteuern

Photo credit: depositphotos.com

(PDF)
Sanduhr-Geldschein-54760407-DP-strelokSanduhr-Geldschein-54760407-DP-strelok

Die Einstellung gegenüber Rechnungen hat sich bei vielen Kunden verändert. Während sie früher unbedingt vermeiden wollten, in Verzug zu geraten, um keinen schlechten Eindruck zu hinterlassen, werden Zahlungsaufforderungen heute deutlich nachlässiger behandelt. Die daraus resultierenden Konsequenzen können gravierender ausfallen, als man zunächst vermuten könnte.

Die Erstellung von Forderungen, finanzielle Engpässe und das Einleiten von Mahnverfahren kosten ein Unternehmen nicht nur finanzielle, sondern auch zeitliche Ressourcen. Doch mit den geeigneten Maßnahmen, die zudem frühzeitig ergriffen werden, können die Kunden zu einer zuverlässigeren Zahlungsmoral bewegt werden, ohne dass die Kundenbindung darunter leidet. Wie solche Maßnahmen aussehen können, wird im nachfolgenden Beitrag vorgestellt.

Die Bedeutung einer eindeutigen Kommunikation

Kunden kommen einer Zahlungsaufforderung häufig dann nicht nach, wenn sie die berechnete Dienstleistung oder die in Rechnung gestellten Produkte nicht nachvollziehen können. Deshalb ist es bereits vor dem Verkauf wichtig, deutlich zu kommunizieren, wie sich der Endpreis zusammensetzen wird. So wird verhindert, dass eine unrealistische Erwartungshaltung entsteht, die später zu Unverständnis und Missfallen führt. Auch klare Formulierungen auf der Rechnung selbst tragen dazu bei, dass die geforderte Summe vom Kunden zugeordnet werden kann. Hier gilt: Je transparenter von Beginn an die Kommunikation über die Kosten ausfällt, desto weniger kann die Rechnung beim Kunden zu unangenehmen Überraschungen führen.

Die Rolle der Rechnung

Die Rechnung selbst kann ebenfalls den Zahlungsvorgang beeinflussen. Das Unternehmen sollte hervorheben, bis wann die Forderung zu begleichen ist. Dabei zeigt die Erfahrung, dass ein konkretes Datum einer Aufforderung, binnen einiger Tage zu bezahlen, vorzuziehen ist, da auf diese Weise Rechtssicherheit bezüglich des Verzugszeitpunkts geschaffen wird. Darüber hinaus sollte das Unternehmen jedoch auch überprüfen, wie benutzerfreundlich die gestellten Rechnungen aufgebaut sind. Die Trennung der IBAN durch Leerstellen in Viererblöcke verhindert beispielsweise Übertragungsfehler und ein QR-Code, der direkt zu einem Zahlungslink führt, vereinfacht den Vorgang weiter. Außerdem sollte für Rückfragen eine Telefonnummer zu einem Ansprechpartner angegeben werden, damit Probleme schnell geklärt werden können.

Erleichterungen durch automatisierte Prozesse

In vielen Unternehmen werden Zahlungserinnerungen nur dann verschickt, wenn gerade ein zuständiger Mitarbeiter freie Kapazitäten hat. In der Zwischenzeit fehlt dem Betrieb jedoch Kapital, mit dem er gerechnet hat. Um den Zahlungsprozess effizient und reibungslos zu gestalten, sollte klar definiert werden, zu welchem Zeitpunkt welche Reaktion durch das Unternehmen erfolgt. Das beschleunigt die Durchsetzung der Forderungen, gewährleistet die Liquidität des Unternehmens und demonstriert auch den Kunden, dass der Betrieb Wert auf Zuverlässigkeit legt.

Die konsequente Einhaltung des Ablaufs

Sobald geklärt wurde, wann auf welche Weise auf einen Zahlungsverzug reagiert wird, sollte dieser Plan auch strikt eingehalten werden. Dennoch dürfen Unternehmen nicht vergessen, dass die meisten Kunden nicht aus Böswilligkeit nicht bezahlen. Deshalb sollte die erste Erinnerung immer freundlich und wohlwollend formuliert sein: Ein kurzer Hinweis, der den Kunden an die Forderung erinnert. Bleibt dieser Hinweis jedoch ohne Erfolg und auch eine zweite, womöglich sogar eine dritte Aufforderung führt nicht zum gewünschten Ergebnis, sollte sich das Unternehmen Unterstützung in Form eines Inkassodienstleisters suchen. Wichtig ist in diesem Fall, dass der Dienstleister einen respektvollen Umgang mit den Kunden pflegt, andernfalls droht eine Beeinträchtigung des Rufs des Unternehmens. Hinweise darauf, ob der Inkassodienstleister den Kriterien entspricht, können öffentliche Rezensionen geben.

Über Philipp Kadel und die DIAGONAL Gruppe:
Das Forderungs- und Zahlungsmanagement ist ein wichtiger Aufgabenbereich in jedem Unternehmen und gehört zum täglichen Geschäft dazu. Mit der DIAGONAL Gruppe hat es sich Philipp Kadel zur Aufgabe gemacht, Unternehmen in genau diesem Bereich unter die Arme zu greifen. Mit bereits 30 Jahren Erfahrung steht das Team der DIAGONAL Gruppe seinen Kunden bei allen Fragen rund um Payment und Forderungen zur Seite und sorgt dafür, dass diese sich auf ihr Kerngeschäft fokussieren können.

(PDF)

LESEN SIE AUCH

AnzugtraegerIn-Zombie-174753874-DP-ArturVerkhovetskiyAnzugtraegerIn-Zombie-174753874-DP-ArturVerkhovetskiyAnzugtraegerIn-Zombie-174753874-DP-ArturVerkhovetskiy
Infothek KMU

Achtung Untote: So wappnen sich KMUs gegen Zombie-Unternehmen

Anstatt die drohende Zombifizierung tatenlos auf sich zukommen zu lassen, sollten Unternehmen proaktiv handeln, um Schäden durch insolvente Geschäftspartner abzuwehren. Mit effektivem Working Capital Management lässt sich die anrollende Welle der ‚Untoten‘ unbeschadet überstehen.

Man in front of the computer that does not understand something.Man in front of the computer that does not understand something.Man in front of the computer that does not understand something.
Infothek KMU

Kaum Ratenkredite für Selbstständige

Das Deutsche Finanz-Service Institut prüft bundesweit angebotene Ratenkredite auf Herz und Nieren. Doch nur wenige Finanzinstitute bieten Selbstständigen Ratenkredite zur privaten Verwendung an.

Anzugtraeger-Muenzen-167591827-AS-sdecoretAnzugtraeger-Muenzen-167591827-AS-sdecoretsdecoret – stock.adobe.comAnzugtraeger-Muenzen-167591827-AS-sdecoretsdecoret – stock.adobe.com
Infothek KMU

Positive Förderkreditbilanz trotz der Krise

2022 war für die LfA Förderbank Bayern eines der erfolgreichsten Förderjahre. Mit einem Kreditvolumen von rund 2,6 Mrd. Euro erzielte sie einen neuen Spitzenwert. Das hohe Förderniveau zeigt: der bayerische Mittelstand blickt auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten handelnd nach vorne.

Flagge von Deutschland und viele Euro BanknotenFlagge von Deutschland und viele Euro Banknotenstudio v-zwoelf – stock.adobe.comFlagge von Deutschland und viele Euro Banknotenstudio v-zwoelf – stock.adobe.com
Infothek KMU

Auswertung der Löhne zum Tag der Deutschen Einheit

Mehr als 30 Jahre nach der Wiedervereinigung verdienen Beschäftigte in Ostdeutschland deutlich weniger als in den alten Bundesländern. Insgesamt beträgt der Abstand 13,7 Prozent.

Richterhammer-auf-Bargeld-164620974-AS-RomanRRichterhammer-auf-Bargeld-164620974-AS-RomanRRomanR – stock.adobe.comRichterhammer-auf-Bargeld-164620974-AS-RomanRRomanR – stock.adobe.com
Infothek KMU

Corona–Gesetz: so sind Verbraucherdarlehen betroffen

Das Gesetz zur Abmilderung der Folgen der Covid-19-Pandemie im Zivil-, Insolvenz- und Strafverfahrensrecht (BT-Drs. 19/18110) regelt in Art. 240 § 3 EGBGB gesetzliche Eingriffe in bestehende Vertragsverhältnisse zwischen Darlehensgebern und Verbrauchern.
Anzugtraeger-zerrt-an-Geldschein-52367635-FO-ollyAnzugtraeger-zerrt-an-Geldschein-52367635-FO-ollyolly / fotolia.comAnzugtraeger-zerrt-an-Geldschein-52367635-FO-ollyolly / fotolia.com
Infothek KMU

Das Risiko Zahlungsausfälle fest im Griff

Der internationale Kreditversicherer Atradius und die ROLAND Rechtsschutz-Versicherungs-AG bieten ab sofort ein neues, gemeinsames Deckungskonzept an: die Modula Recht. Die Kombi-Versicherung vereint die Vorteile der Atradius Kreditversicherung, die frühzeitig auf Forderungsrisiken hinweist und die Folgen von Zahlungsausfällen schnell und unkompliziert auffängt, mit den Leistungen des ROLAND Vertrags-Rechtsschutzes. Erhältlich ist sie für Unternehmen mit einem versicherbaren jährlichen Umsatz ...

Mehr zum Thema

DALL-EDALL-E
Infothek KMU

Mittelstand: KMU ringen mit Nachhaltigkeitsanforderungen

Der Klimawandel beeinflusst zunehmend die strategische Ausrichtung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) in Deutschland. Das KMU-Stimmungsbarometer der BarmeniaGothaer zeigt, wie der Mittelstand mit steigenden Energiepreisen, Umweltauflagen und Verbraucheransprüchen umgeht – und welche Schwierigkeiten die Umsetzung gesetzlicher Vorgaben bereitet.

Thomas Bischof, Vorstand Komposit bei der BarmeniaGothaerBarmeniaGothaerThomas Bischof, Vorstand Komposit bei der BarmeniaGothaerBarmeniaGothaer
Infothek KMU

Mittelstand fordert Bürokratieabbau und Steuersenkungen

Der deutsche Mittelstand hat klare Forderungen an die Politik: Bürokratieabbau, Standortförderung und Steuersenkungen stehen ganz oben auf der Wunschliste.

Alexas_Fotos / pixabayAlexas_Fotos / pixabay
Infothek KMU

Gewerbeversicherungen: AO-Vertrieb punktet bei KMU

Ausschließlichkeitsvertreter gewinnen bei Gewerbeversicherungen zunehmend an Bedeutung. Doch sinkende persönliche Kontakte und digitale Anforderungen stellen neue Herausforderungen dar.

'Schwere See' - heißt es für den deutschen Mittelstand: Inflation, Fachkräftemangel und Bürokratie belasten. Doch es gibt auch Hoffnungsschimmer am Horizont. (Symbolbild)DALL-E'Schwere See' - heißt es für den deutschen Mittelstand: Inflation, Fachkräftemangel und Bürokratie belasten. Doch es gibt auch Hoffnungsschimmer am Horizont. (Symbolbild)DALL-E
Infothek KMU

Mittelstand kämpft mit Inflation und Fachkräftemangel

Inflation, Bürokratie und Fachkräftemangel belasten den deutschen Mittelstand. Eine neue Studie der BarmeniaGothaer zeigt nicht nur die größten Herausforderungen, sondern auch, wie Unternehmen gegensteuern können.

DALL-EDALL-E
Infothek KMU

bAV im Mittelstand: Zusatzleistungen binden Fachkräfte – doch Marktdurchdringung stagniert

Die betriebliche Altersversorgung (bAV) ist für den Mittelstand ein zentrales Mittel zur Mitarbeiterbindung, zeigt eine Generali-Studie. Doch die Nutzung durch die Beschäftigten lässt teils zu wünschen übrig.

Payam Rezvanian, Mitglied der Geschäftsleitung von Finanzchef24Finanzchef24Payam Rezvanian, Mitglied der Geschäftsleitung von Finanzchef24Finanzchef24
Infothek KMU

Unternehmer kämpfen gegen Bürokratie und setzen auf Digitalisierung

Klein- und Kleinstunternehmer wollen trotz wirtschaftlicher Herausforderungen aktiv bleiben, zeigt der neue Gewerbeversicherungsreport von Finanzchef24 und der R+V Allgemeine Versicherung AG. Fast die Hälfte der Befragten befürchtet eine weitere Schrumpfung der Wirtschaft, und ein großer Teil sieht sich durch hohen Bürokratieaufwand belastet.