Nach dem Förderstopp: Wann lohnt sich ein E-Auto noch?

Seit dem Förderstopp im Dezember 2023 haben E-Autos an Attraktivität eingebüßt, wie die Zulassungszahlen des Kraftfahrtbundesamtes zeigen. Im Mai 2024 beispielsweise wurden mit 29.708 E-Autos 30,6 Prozent weniger zugelassen als im Mai des Vorjahres. Entsprechend ist auch bei den Versicherungen für E-Autos aktuell ein Rückgang zu verzeichnen, stellt die Verti Versicherung AG fest.

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Als die Bundesregierung im Jahr 2016 die Umweltprämie für E-Autos einführte, sollte dies den Absatz von E-Fahrzeugen pushen. Ein E-Auto unter 40.000 Euro Nettolistenpreis beispielsweise wurde mit insgesamt 6.750 Euro gefördert und ein E-Auto über 40.000 Euro Nettolistenpreis mit 4.500 Euro. Der Plan ging auf und die Zulassungen stiegen. Mit dem Förderstopp fand diese Entwicklung jedoch ein jähes Ende.

Persönlichen Kosten-Nutzen-Check durchführen

Die Anschaffung eines E-Autos lohnt sich vor diesem Hintergrund erst einmal für weniger Menschen. "Aber es gibt weiter auch gute Gründe für ein E-Auto - vor allem langfristig gesehen", sagt Alexander Held, Kfz- und Versicherungsexperte bei der Verti Versicherung AG, die das Fahren der umweltfreundlichen E-Autos mit Rabatten auf die Versicherungsprämien unterstützt. "Letztlich muss jeder selbst seinen persönlichen Kosten-Nutzen-Check durchführen, um herauszufinden, ob der Kauf eines E-Autos sich für ihn rentiert", sagt der Kfz-Experte.

Bei der Überlegung für oder gegen ein E-Auto falle der erste Blick zumeist auf die Anschaffungskosten. "Diese liegen in der Regel über dem Kaufpreis eines vergleichbaren Verbrenners. Jedoch sollten Autokäufer unbedingt auch die niedrigeren Betriebskosten, Kosten für Wartungen und Steuern in ihre Überlegungen einbeziehen", rät Alexander Held. Zudem seien für viele Verbraucher bei Kaufentscheidungen zunehmend Umweltaspekte relevant - hier schneide das E-Auto insgesamt besser ab.

E-Autos werden künftig deutlich alltagstauglicher

"Berücksichtigen sollte man auch, dass die Automobilindustrie die Technologie für E-Auto-Batterien stetig weiter optimiert und entwickelt, um die Reichweite in Zukunft zu vergrößern und zugleich die Ladezeit und Kosten zu reduzieren", sagt der Kfz-Experte. Mit größerer Reichweite und dem stetigen Ausbau der Ladeinfrastruktur würden E-Autos folglich künftig immer alltagstauglicher und ein Umstieg attraktiver.

Ein weiterer Aspekt, der die Zukunft des Automobilmarktes beeinflusst, ist das im Februar 2023 vom EU-Parlament besiegelte Verbrenner-Zulassungsverbot. Dieses besagt, dass ab 2035 keine neuen Benzin-, Diesel- und Hybrid-Autos mehr zugelassen werden sollen. Wie sich diese Maßnahme auf den Absatz und die Preise von E-Autos auswirken wird, bleibt Alexander Held zufolge aktuell noch abzuwarten, insbesondere da einige Parteien und Politiker die Entscheidung infrage stellen.

Fünf Vorteile von E-Autos:

  • Umweltfreundlichkeit: Keine direkten CO2-Emissionen und geringere Schadstoffbelastung
  • Niedrigere Betriebskosten: Günstigere Wartung und Energiekosten im Vergleich zu Verbrennern
  • Steuerliche Vorteile: Oft geringere Kfz-Steuer und spezielle Förderprogramme
  • Sonderrechte: Das Elektromobilitätsgesetz (EmoG) ermöglicht es Kommunen, E-Autos Sonderrechte einzuräumen, unter anderem für das Parken auf öffentlichen Straßen oder Ausnahmen von Durchfahrtverboten
  • Fortschrittliche Technologie: Regelmäßige Updates und innovative Features, wie autonome Fahrfunktionen
  • Fünf Nachteile von E-Autos:

    • Höhere Anschaffungskosten: Im Vergleich zu traditionellen Verbrennern oft teurer
    • Reichweitenproblematik: Begrenzte Reichweite und längere Ladezeiten im Vergleich zu Tankvorgängen
    • Ladeinfrastruktur: Noch nicht flächendeckend ausgebaut, insbesondere in ländlichen Gebieten
    • Batterieverschleiß: Batterien verlieren über die Zeit an Kapazität und sind teuer zu ersetzen
    • Eingeschränkte Modellvielfalt: Weniger Modelle und Varianten im Vergleich zu Benzin- und Dieselfahrzeugen
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