Drastische Beitragssteigerungen in der GKV werden tatenlos hingenommen

Stethoskop auf Geldscheinen

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Anlässlich der Ankündigung des Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach vom Freitag letzter Woche, dass politisch nichts gegen die steigenden Beiträge in der gesetzlichen Krankenversicherung unternommen wird, gibt Dr. Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, eine Erklärung ab.

„Heute hat der Bundesgesundheitsminister in einem Interview angekündigt, dass er den drastischen Beitragssteigerungen in der gesetzlichen Krankenversicherung tatenlos zusehen wird. Statt eines Maßnahmenplans, wie die Versorgung der rund 75 Millionen gesetzlich Versicherten endlich wieder auf eine solide finanzielle Basis gestellt werden kann, kündigt er anscheinend gleichmütig immer weiter steigende Zusatzbeiträge an.

Aufgrund der ausgabentreibenden Gesetzgebung der letzten zehn Jahre werden die Zusatzbeitragssätze Anfang des kommenden Jahres um mindestens 0,6 Beitragssatzpunkte steigen müssen. Und da sind die vom Minister angekündigten Zusatzkosten für eine Krankenhausreform noch nicht mit eingerechnet. Immerhin 90 Prozent der Bevölkerung wird über die gesetzliche Krankenversicherung versichert und versorgt. Wer will, dass dies auch in Zukunft verlässlich funktioniert, darf die ökonomischen Notwendigkeiten und die finanziellen Möglichkeiten von Versicherten und deren Arbeitgebern nicht völlig aus dem Blick verlieren.“